Proxylisten: Risiken und Nebenwirkungen
Die am häufigsten gesuchte und verwendete Art des Proxyservers ist der kostenlose Proxyserver. Auch bekannt als “offene” oder “öffentliche” Proxyserver, werden diese oftmals über beliebte Suchbegriffe wie “Proxyserver Liste” gefunden. Da so viele Angebote im Internet -Gmail, Facebook, Photosharing, usw- kostenlos sind, wird generell davon ausgegangen, dass auch kostenlose Proxyserver unproblematisch seien. Der Einsatz von kostenlosen/offenen/öffentlichen Proxyservern ist aber für SEO-Agenturen katastrophal und sollte unbedingt vermieden werden. Kein vernünftiger Mensch installiert auf seinem Rechner einen Proxyserver, um somit beliebigen Fremden Zugang zum Rechner und zur Verwendung der gesamten Bandbreite zu ermöglichen. 99.99% aller kostenlosen Proxyserver sind in der Tat entweder:
Private Proxyserver, die von einem Netzwerkadministrator fehlerhaft konfiguriert, und somit versehentlich öffentlich zugänglich gemacht wurden. Da sie “öffentlich” sind, werden sie von allen gefunden, und binnen Tagen oder gar Stunden derart überbelastet, dass die Performance unerträglich langsam wird, bis letztendlich der Proxyserver abstürzt.
- Viel wahrscheinlicher ist, dass es sich um einen mit einem Virus oder Trojaner infizierten Rechner handelt, der ohne Wissen des Eigentümers in einen öffentlichen Proxyserver verwandelt wurde und Bestandteil eines Botnetzes ist. Letztendlich bemerkt der Eigentümer den Misstand und der Proxyserver wird mit entsprechender Antivirus- oder Antmalware-Software entfernt.
In beiden Fällen ist der Proxyserver in hohem Maße unzuverlässig, funktioniert schließlich nicht mehr, und muss ersetzt werden – ein Katz und Maus Spiel bei dem man ständig auf der Jagd nach neuen funktionierenden Proxyserven ist – wie auch Hunderttausende weiterer Nutzer.
Es gibt indessen gravierendere Probleme. Es besteht für Rechner, Netzwerk, und Daten ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Kostenlose/offene/öffentliche Proxyserver werden von allerlei Menschen erstellt, viele davon mit unlauteren Absichten. Sie werden von hunderttausenden beliebigen Fremden in Anspruch genommen, unter anderem auch für Blackhat-Aktivitäten, mit denen sich Nutzer somit versehentlich in Verbindung bringen können. Für den Nutzer entsteht die Gefahr des Datenabfangs und dass die eben hergestellte Verbindung zu einem infizierten Rechner eine Sicherheitslücke in der eigenen Organisation nach sich zieht.
Schlimmer noch: Hacker verwenden sogenannte Honeypots (“Honigtöpfe”) als Fallen. Wohl wissend, dass viele Menschen auf der Suche nach kostenlosen Proxyservern sind, werden diese von Hackern erstellt und aktiv überwacht, um interessante Daten abzufangen und auszunutzen.
Aus diesen Gründen sollten Nutzer immer nur private und kostenpflichtige Proxyserver von bekannten und vertrauenswürdigen Providern verwenden. Proxyserver sind in diesem Sinne nicht vergliechbar mit Email-Anbietern. Wie jeder weiss, gibt es kostenpflichtige Email; aber warum bezahlen, wenn Hotmail and Gmail genauso gut oder besser sind? 99.99% aller kostenlosen Proxyserver hingegen bergen potentielle Gefahren für den Betrieb und sollten unbedingt gemieden werden!